Darsteller simulieren Unfallopfer

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Dortmund Airport/Hans-Jürgen Landes
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Übung am Dortmund Airport: Feuerwehrchef Thorsten Reckwitz zieht positive Bilanz

Herr Reckwitz, den Flugunfallübungen am Dortmund Airport liegen stets unterschiedliche Szenarien zugrunde. Diesmal wurde die Kollision einer Cessna und einer ATR 42 Turbopropp simuliert. Wer entwickelt diese Szenarien?

Verkehrsflughäfen wie der Dortmund Airport sind verpflichtet, die Abläufe für einen möglichen Ernstfall regelmäßig alle zwei Jahre im Rahmen von simulierten Flugunfällen zu trainieren. Die jeweiligen Szenarien werden von einem gemeinsamen Planungsstab der Feuerwehren Dortmund der Stadt Dortmund entworfen. Die Notfallübungen sind eine Vorschrift der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO und der EASA, der Europäischen Agentur für Flugsicherheit. Die Schwerpunkte dieser Übungen liegen bei der Brandbekämpfung und der technischen Rettung. Wichtig ist dabei, die Unfallopfer je nach Schwere ihrer Verletzung innerhalb kürzester Zeit in verschiedene Behandlungskategorien einzuordnen, sie zu versorgen und bei Bedarf in die Klinik zu transportieren.

Woran erkennen Rettungskräfte bei einem simulierten Zusammenstoß, welches Opfer schwer und welches Opfer weniger schwer verletzt ist?

Wie bei allen Flugunfallübungen, haben wir auch diesmal in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz auf rund 40 Laiendarsteller zurückgegriffen, die zuvor mit extra unterschiedlich schweren Verletzungsmustern geschminkt wurden. Alles in allem waren rund 350 Menschen an der Übung beteiligt, darunter rund 120 Rettungskräfte der Flughafenfeuerwehr sowie der Feuerwehr und des Rettungsdienstes der Stadt Dortmund. Für weitere Unterstützung haben die Feuerwehr Unna, die Landespolizei und das Team für die Psychosoziale Notversorgung der Angehörigen gesorgt. Entscheidend ist, dass alle an der Rettung beteiligten Behörden und Organisationen schnell und reibungslos zusammenwirken. Sie müssen Hand in Hand arbeiten, die Abläufe genau kennen und dabei intelligent koordiniert und gelenkt werden.

Bei der jüngsten Übung im April haben Sie den Ernstfall erstmals in der Zeit von 23 bis 2 Uhr trainiert. Warum nachts?

Die Bedingungen, unter denen die Rettungskräfte antreten, sind andere als tagsüber und die Herausforderungen höher. Allein die Anfahrt zur Unfallstelle wird bei Dunkelheit schwieriger als bei Tageslicht. Hinzu kommt, dass der Unfallort großflächig ausgeleuchtet werden muss. Ein weiterer Schwerpunkt der Übung lag in der Evakuierung des Terminals, in dem rund 100 Menschen in die Rolle von wartenden Passagieren oder Angehörige der Unfallopfer geschlüpft waren. Dabei haben wir dem ein oder anderen Wartenden aufgegeben, der Aufforderung zum Verlassen des Terminals eben nicht sofort Folge zu leisten und durchaus ein wenig Widerstand zu zeigen. Unser Ziel ist, einer denkbaren Realität so nahe wie möglich zu kommen.

Welche Erkenntnisse ziehen Sie aus der Übung?

Das Fazit ist positiv, der Einsatz der Rettungskräfte ist gut gelaufen. Mit seinen neu entwickelten Konzepten zur Evakuierung des Terminals und zur Stärkung der hauptamtlichen Feuerwehrkräfte ist der Dortmund Airport auf dem besten Weg, die ohnehin strengen Vorgaben von ICAO und EASA in vielen Punkten sogar noch zu übertreffen.

Quelle: Dortmund Airport 21

 

 

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