„Start mit Stolpern“: Jugendamt und Klinikum Dortmund stärken ihr Netz für belastete Familien

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Das Konzept "Start mit Stolpern", das vom Klinikum Dortmund und dem Jugendamt der Stadt gemeinsam getragen wird, gibt es seit 2002. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund 
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Jedes Kind soll unter geschützten, förderlichen und liebevollen Bedingungen aufwachsen, damit es seine Entwicklungspotentiale voll entfalten kann. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es in Dortmund seit 2002 das Konzept „Start mit Stolpern“, das vom Klinikum Dortmund und dem Jugendamt der Stadt gemeinsam getragen wird. 

Entwickelt wurde es aus der Erkenntnis, dass viele Familien in Dortmund und Umgebung nicht nur eine medizinische und pflegerische Betreuung benötigen, sondern auch psychosoziale Beratung und Unterstützung. Besonders belastete Familien mit Neugeborenen erhalten seitdem professionelle und individuelle Begleitung. Im November 2018 haben Klinikum und Jugendamt den Vertrag für die Finanzierung erneut verlängert. Bis einschließlich 2020 beteiligt sich das Jugendamt mit insgesamt 156.171 Euro an dem Konzept „Start mit Stolpern“.

Wie notwendig „Start mit Stolpern“ ist, zeigen die Zahlen: Während im Jahr 2006 noch 64 Kinder mit Risikomerkmalen in der Dortmunder Kinderklinik geboren wurden, waren es 2018 bereits 224 Neugeborene, die in Familien aufwachsen, in denen es Alkoholabhängigkeit oder Drogenmissbrauch, psychische Belastungen oder psychiatrische Erkrankungen, Behinderungen oder eine hohe soziale Belastung gibt. Von ihnen kamen 118 aus Dortmund.

Zu den Kindern, die von „Start mit Stolpern“ betreut werden, gehören:

  • 25 Kinder, die nach der Geburt aufgrund der Drogensucht der Mutter behandelt werden mussten,
  • 8 Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft Alkohol konsumiert hatten,
  • 18 Kinder, die mit ihren Müttern in eine Mutter-Kind-Einrichtung weitervermittelt wurden,
  • 19 Kinder (17 aus Dortmund), die in Obhut genommen werde mussten.

Idee entstand 1998

In 73 Fällen wurde den Familien nach Entlassung aus dem Krankenhaus eine Nachsorge, eine Hebamme oder ein anderes niederschwelliges Angebot vermittelt. In 51 Fällen bekam die Familie nach der Geburt Unterstützung durch eine sozialpädagogische Familienhilfe.

Die Idee zu „Start mit Stolpern“ entstand bereits 1998 in der Kinderklinik. Im Jahr 2001 gab es eine dreijährige Projektförderung des Landes NRW und der Berufsgenossenschaft für Babys suchtkranker Mütter und Früherstgeborene in Problemfamilien. Nach einer Fachtagung „Start mit Stolpern“ erfolgte 2002 der Startschuss für das Projekt. Seit 2007 wird das Projekt nach einem Beschluss des Jugendhilfeausschusses regelfinanziert.

Quelle: Stadt Dortmund

 

 

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