Dortmund hat nun Kulturkitas – fünf erste Einrichtungen vom Kulturbüro zertifiziert

0
275
Stadträtin Daniela Schneckenburger (2. Reihe, 5.v.li.) und Daniel Kunstleben (Fabido-Geschäftsführer, 3.v.li.) waren bei der Auszeichnung der von Fabido getragenen Kulturkitas. Bild: Dortmund-Agentur / Torsten Tullius
Facebookrss

Stadträtin Daniela Schneckenburger gratulierte herzlich und nahm am Donnerstag, 4. Juli, die Ehrungen auf der UZWEI im Dortmunder U vor. Jede Kita erhielt eine Urkunde, ein „Kulturkita“-Schild und eine digitale Kinderkamera für künftige kreative Experimente.

„Es ist wichtig für Kinder, sich selbst auszuprobieren. Kreativität will sich mit vielen verschiedenen Materialien ausleben“, sagte Daniela Schneckenburger. „Ich wünsche mir, dass auch andere Einrichtungen der Trägerorganisationen in der nächsten Zeit von dieser Initiative profitieren.“

Die Zertifizierung zur Kulturkita gehört zum Kommunalen Gesamtkonzept „Kulturelle Bildung in Dortmund“. Die fünf Kitas haben an der Entwicklung des Teilkonzepts der Kulturkitas ebenso mitgearbeitet wie das Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg, das Erzieher*innen ausbildet.

Ziel ist es, Kindertageseinrichtungen in ihrer kulturellen Bildungsarbeit zu stärken, Kooperationen mit kulturellen Lernorten zu fördern und verbindliche Strukturen zu schaffen. Das Konzept richtet sich an Kitas, die Interesse haben, ihre Arbeit im musisch-ästhetischen Bereich weiterzuentwickeln.

Die neuen Kulturkitas sind:

  • Fabido-Familienzentrum Lange Straße
  • Fabido-Familienzentrum Lünener Straße
  • Familienzentrum Bartoldus (Träger: Kath. Kindertageseinrichtungen östl. Ruhrgebiet gGmbH)
  • Kita der DSW21 (Träger: AWO)
  • Fabido-Kita Hugo-Sickmann-Straße

Kulturelle Bildung

Kulturelle Bildung beginnt bereits im Kleinkindalter. Kinder sind unbefangen und aufgeschlossen für Kunst und Kultur, beginnen spielerisch mit dem Malen und Zeichnen, entdecken Tanz als Ausdrucksmöglichkeit. Vorbilder sind in erster Linie Eltern und Geschwister sowie Freund*innen. In Kitas erleben Kinder mit Gleichaltrigen und Erzieher*innen kulturelle Bildung im Alltag.

Im Jahr 2008 entwickelte das Kulturbüro mit dem Land NRW ein Teilkonzept für die Förderung der kulturellen Bildung im Vorschulalter. Zehn Jahre lang wurden seitdem erfolgreich Erzieher*innen aus- und weitergebildet, arbeiteten Künstler*innen mit und in den Kitas und wurden die entstandenen Arbeiten professionell präsentiert. Nun ist es Zeit für etwas Neues: für die „Kulturkitas“.

Kultur in die Herzen der Kinder legen

„Viele Kinder sind eingegrenzt in ihr Stadtquartier und haben wenig Zugang zu den kulturellen Einrichtungen der Stadt“, erklärte Daniela Schneckenburger. „Es ist die hervorragende Aufgabe von Kindertageseinrichtungen, diese Brücke zu schlagen. Als Kulturkitas tragen Sie zu gleichberechtigter Teilhabe bei“, sagte sie abschließend an die Vertreter*innen der geehrten Einrichtungen gewandt.

Die Bedeutung kultureller Bildung im Kindesalter betonten auch Claudia Libor, Leiterin des Fabido-Familienzentrums Lübener Straße, und Heike Friedrichs-Marquardt, Leiterin der Fabido-Kita Hugo-Sickmann-Straße. „Kunst ist gerade bei Sprachbarrieren ein wunderbares Mittel der Kommunikation“, sagte Libor. Kollegin Friedrichs-Marquardt ergänzte: „Wenn man die Kunst in die Herzen der Kinder legt, dann bleibt sie auch im Erwachsenenalter bestehen.“

Bewerbung für Zertifizierungsverfahren bis 15. Juli

Aber nicht nur die Kinder profitieren vom Titel „Kulturkita“: „Diese Auszeichnung zeigt auch den Eltern, in Kitas wird nicht nur gespielt und gebastelt, Kitas können noch viel mehr“, sagte Rosaria Caravante, Kulturkita-Verantwortliche des FABIDO-Familienzentrums Lange Straße. Außerdem habe die „Herausforderung, Kulturkita zu werden, auch eine tolle Entwicklung in das Team gebracht“, so Caravante weiter.

Nach der Zertifizierung der ersten fünf Einrichtungen können sich nun auch andere Kitas auf den Weg zur Kulturkita machen. „Bis 15. Juli 2019 besteht die Möglichkeit, sich zu bewerben, um 2020 ebenfalls als Kulturkita zertifiziert zu werden. Drei Jahre nach der Zertifizierung werden die Voraussetzungen erneut überprüft“, erklärte Martina Bracke, Referentin für Kulturelle Bildung des Kulturbüros.

Kommunales Gesamtkonzept

Vor zwölf Jahren (2007) startete das Land Nordrhein-Westfalen den Wettbewerb zur Entwicklung Kommunaler Gesamtkonzepte für die Kulturelle Bildung auf dem Weg zum Kinder-und Jugendkulturland NRW. Auch die Stadt Dortmund unter Federführung des Kulturbüros beteiligte sich am landesweiten Wettbewerb und wurde als eine der Modellkommunen gefördert. Seit diesem Auftakt entwickelt das Kulturbüro das Konzept stetig weiter und erhielt 2009 und 2016 dafür weitere Auszeichnungen vom Land.

Entstanden ist inzwischen ein differenziertes und stabiles Netzwerk unterschiedlicher Kulturinstitutionen, die in der kulturellen Bildung aktiv sind – öffentliche ebenso wie solche in freier Trägerschaft. Das Netzwerk bildet die Basis für zahlreiche neue Vorhaben, Qualifizierungsmaßnahmen und Projekte, die alle Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen einbezieht.

Quelle: Stadt Dortmund

Facebookrss