Stadtgeschichte in Gold und Silber – MKK stellt „Dortmunder Münzkabinett“ aus

0
80
Uwe Samulewicz, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Dortmund, überreichte die Sammlung an Bürgermeisterin Birgit Jörder, Karl-Heinrich Deutmann, Archäologe des MKK, und Dr. Gisela Framke, stellv. Direktorin des MKK (v.l.). Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki
Facebookrss

249 Münzen bereichern ab sofort die Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK). Die Sparkasse Dortmund hat das „Dortmunder Münzkabinett“ dauerhaft an das Museum verliehen. Anhand von Silber, Gold und Kupfer können Besucher 1.000 Jahre Stadtgeschichte auf besondere Weise nachvollziehen. Zu sehen ist unter anderem der erste in Dortmund geschlagene Silberpfennig. Das „Dortmunder Münzkabinett“ bietet einen lückenlosen Überblick über die fast 1.000-jährige Münzgeschichte der Freien Reichsstadt Dortmund. Bislang war die Sammlung in der Sparkasse Dortmund am Freistuhl beheimatet. Nun leiht die Sparkasse der Stadt Dortmund dauerhaft ihre große Sammlung Dortmunder Münzen dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte . Am Montag, 16. April 2018, übergab Uwe Samulewicz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dortmund, das Münzkabinett an Bürgermeisterin Birgit Jörder, die die Leihgabe für die Stadt dankend in Empfang nahm.

249 Münzen Ergebnis jahrzehntelangen Sammelns

Das Münzkabinett hat einen Wert von rund 300.000 Euro und bereichert ab heute die Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte. Damit kehren die Münzen nach genau 50 Jahren wieder an ihren früheren Standort zurück: Das heutige Gebäude des MKK war bis in die 1960er Jahre Sitz der Sparkasse Dortmund.

„Wir freuen uns, dass die Dortmunder nun wieder die Möglichkeit haben, diese besondere Münzsammlung, die ein großes Stück der Dortmunder Geschichte widerspiegelt, begutachten zu können. Im Museum für Kunst und Kulturgeschichte sind die insgesamt 249 Münzen gut aufgehoben“, sagt Uwe Samulewicz.

Das Dortmunder Münzkabinett ist das eindrucksvolle Ergebnis jahrzehntelangen Sammelns. Umfang und Wert der Sammlung sind außergewöhnlich – ihr immaterieller Wert für die Stadtgeschichte jedoch ist unbezahlbar. Das MKK selbst verfügt über eine vergleichbar eindrucksvolle Sammlung, die nun, zusammengelegt mit der Leihgabe der Sparkasse, kaum noch Lücken lässt. Beide Sammlungen ergänzen sich ideal.

Erster in Dortmund geschlagene Silberpfennig

Zum Münzkabinett gehören der erste in und für Dortmund unter Kaiser Otto III. geschlagenen Silberpfennig – die Leitwährung im Ostseehandel des 10. und 11. Jahrhunderts – oder der letzte 1/6 Taler von 1760, den Kaiser Franz I. wegen Unterwertigkeit im gesamten Reichsgebiet verbot. Abgerundet wird die Sammlung durch das Dortmunder Kriegs- und Notgeld sowie eine nahezu komplette Hörder Münzsammlung.

Das Spektrum umfasst das eher unscheinbare kupferne Kleingeld, gängige Handelswährungen, repräsentative Goldgulden und Dukaten, aber auch prächtige, exakt ausgeprägte Silbertaler, auf denen das Konterfei des Kaisers jedes kleine Detail erkennen lässt. Die Sammlung beinhaltet geläufige Nominale wie Groschen, Kreutzer, Heller, Schillinge und Gulden, aber auch so ungewöhnliche wie Blamüser, Dütchen oder Fettmännchen.

„Kulturgeschichte im Kleinstformat“

Die Münzsammlung dokumentiert die Dortmunder Stadtgeschichte: Sie spiegelt das städtische Alltagsleben wider, die Entwicklung des Handwerks, das wirtschaftliche Auf und Ab, territoriale Verbindungen und Verflechtungen und die Auswirkungen der Kriege.

Aufgrund ihrer teilweise außergewöhnlich guten Erhaltung und detaillierten Ausprägung erreichen die Münzen, insbesondere die späten Talerprägungen, nahezu Fotoqualität und sind daher auch einfach schön anzusehen.

„Münzen und Medaillen sind Kulturgeschichte im Kleinstformat. Nur wenige kulturgeschichtliche Objekte sagen auf so kleinem Raum so viel aus über die wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen Verhältnisse ihrer Zeit. Mit der Neukonzeption des Museums wird die Münzsammlung in der Dauerausstellung daher einen besonderen Stellenwert bekommen“, sagt Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK.

Quelle: Stadt Dortmund

 

Facebookrss