Theater blickt auf erfolgreiche Spielzeit zurück

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Die Dortmunder Oper bekam unter der Intendanz von Jens-Daniel Herzog viel überregionale Aufmerksamkeit. - Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Theater Dortmund
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Oper erzielt fast Hälfte der Einnahmen

Das Theater Dortmund zieht eine positive Bilanz der Spielzeit 2017/18. Bei einer Gesamtbesucherzahl von 220.312 betrug die Auslastung 77,3 Prozent. Auch finanziell entwickelte sich das Jahr 2017/18 positiv. Besonders hohe Einnahmen erzielte die Oper.

Auch in finanzieller Hinsicht entwickelte sich das Wirtschaftsjahr 2017/18 für das Theater Dortmund positiv. So stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich zur Planung um 1.124.000 Euro auf 5.253.000 Euro (Vorjahr 4.927.000 Euro) und die Ertragszuschüsse der Stadt Dortmund um 112.000 Euro auf 38.915.000 Euro (Vorjahr 37.210.000 Euro).

Die Personalaufwendungen haben sich aufgrund von nicht besetzten Stellen um 156.000 Euro auf 37.050.000 Euro reduziert, während sich die Materialaufwendungen um 529.000 Euro auf 2.263.000 erhöht haben. Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.756.000 Euro, der um 1.308.000 Euro geringer als im Vorjahr ausfällt, wurde in voller Höhe durch eine Entnahme aus der Kapitalrücklage ausgeglichen.

Oper wirtschaftlich erfolgreichste Sparte

Die Spielzeit 2017/2018 stand in der Oper Dortmund ganz im Zeichen des Abschieds von Intendant Jens-Daniel Herzog, der im Sommer 2018 die Generalintendanz am Staatstheater Nürnberg übernahm. Herzog, der 2011 die Oper Dortmund in einer schweren Zeit übernahm, steigerte die Auslastung von 49 Prozent (2011) auf knapp 77 Prozent (2018) und die Einnahmen um 880.000 Euro auf über 1,8 Millionen Euro.

Damit war die Oper innerhalb des Theaters Dortmund die wirtschaftlich erfolgreichste Sparte und generierte fast die Hälfte aller Einnahmen, die das Theater Dortmund mit dem Kartenverkauf einnahm.

Zusammen mit dem auch sehr starken Ballett zeigt sich die Oper in der Spielzeit 2017/2018 für knapp 75 Prozent aller Einnahmen aus Kartenverkäufen des gesamten Theaters Dortmund verantwortlich. Mit Herzog verließ, neben zahlreichen Sängerinnen und Sängern, auch der Chordirektor Manuel Pujol die Oper. Er wechselte in selber Funktion an die Staatsoper Stuttgart, was als Zeichen der hohen Qualität der Oper unter Herzog verstanden wurde.

Ballett lockt Zuschauer aus ganz Deutschland

Schon traditionell erfolgreich beendete das Ballett Dortmund unter der Leitung von Direktor Xin Peng Wang die Spielzeit 2017/2018. Mit 54 Vorstellungen erwirtschaftete das Ballett Einnahmen von über 1.022.000 Euro und festigte seinen Ruf nicht nur als künstlerischer Leuchtturm in der Tanzwelt, sondern als zweite wirtschaftliche Säule des Theaters Dortmund.

Wie immer verstand Wang, auch international gefeierte Choreographen ans Ballett Dortmund zu binden. So choreographierte Mauro Bigonzetti bereits zum dritten Mal in Dortmund und brachte sein Ballett ALICE im Februar 2018 auf die Bühne des Dortmunder Opernhauses.

Auch im Ballett Dortmund war die Spielzeit von einer wesentlichen Veränderung geprägt. So übernahm der langjährige Ballettmanager Tobias Ehinger die Führung des zentralen Bereichs des Theater Dortmund als Geschäftsführender Direktor.

Philharmoniker eröffnen neuem Publikum Zugang zu klassischer Musik

20 Philharmonische Konzertabende, drei Konzerte Wiener Klassik, fünf Kammerkonzerte, zwei Neujahrskonzerte, ein Stummfilmkonzert, ein Konzert mit Video Game Music, die Cityring-Konzerte, sieben Gastkonzerte, acht Familienkonzerte, drei Konzerte für junge Leute, drei Kaffeehauskonzerte, drei Sitzkissenkonzert-Formate mit 28 Vorstellungen, sechs Babykonzerte, etliche Schul-, Kindergarten- und Probenbesuche rund 130 Vorstellungen für Oper und Ballett – das ist die rein quantitative Bilanz der Dortmunder Philharmoniker in der Spielzeit 2017/18.

Die fünfte Spielzeit von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz und den Philharmonikern erfuhr große Resonanz durch das Publikum. Dem Orchester gelang es erneut, seine Auslastung zu steigern. Diese erreichte erstmals in der Amtszeit von Gabriel Feltz über 80 Prozent – ein starkes und bejahendes Signal der Annahme seiner erfolgreichen Arbeit.

Herzstück der musikalischen Arbeit ist die Abo-Reihe der Philharmonischen Konzerte. Einen absoluten Höhepunkt in dieser Reihe stellte die Aufführung von Gustav Mahlers „Sinfonie der Tausend“ dar: 120 Musiker, acht Solisten und rund 130 Sängerinnen und Sänger – ein Ereignis, das seit rund 40 Jahren nicht mehr in Dortmund stattgefunden hatte.

Gastauftritte in europäischen Musikmetropolen wie Graz, Mailand oder Amsterdam runden das Profil des mittlerweile auch international etablierten Orchesters ab.

Kay Voges‘ Inszenierung „Der Theatermacher“ hochgelobt – Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Birgit Hupfeld

Umfrage der „Welt am Sonntag“: Schauspiel ist bestes Theater in NRW

Zum dritten Mal in Folge wählten die Kritiker in der Umfrage der „Welt am Sonntag“ für die Spielzeit 2017/2018 das Schauspiel Dortmund zum besten Theater des Jahres in NRW. Darüber hinaus gab es drei Nennungen für die beste Inszenierung sowohl für Ersan Mondtags „Das Internat“ als auch für Kay Voges‘ „Der Theatermacher“.

Auch in den Umfragen der Fachzeitschriften „Theater heut“e und „Die deutsche Bühne“ gab es Lob für Dortmund als drittbestes Theater deutschlandweit für das innovative Format sowie für die Regiearbeit von Kay Voges.

Die Zeit vor dem Rückzug ins Schauspielhaus nutzte das Schauspiel, um zahlreichen, auch internationalen Anfragen nach Gastspielen nachzukommen. So folgten nach dem Abstecher mit Samuel Becketts „Endspiel“ in die georgische Hauptstadt Tiflis Gastspiele in Berlin, Prag und Liechtenstein. Beim renommierten „Prager Theaterfestival der deutschen Sprache“ war Kay Voges‘ Inszenierung „hell/ein Augenblick“ zu sehen.

Im Dezember 2017 konnte das Schauspiel die Ausweichspielstätte Megastore in Hörde verlassen und ins Schauspielhaus am Hiltropwall zurückkehren. Mit der dreitägigen Konferenz „Enjoy Complexity“ gab es im Februar 2018 eine erste Auftaktveranstaltung für die geplante Akademie für Digitalität und Theater in Dortmund.

Jugendtheater setzt auf neue Formate

Das Kinder- und Jugendtheater Dortmund kooperierte für „Integration, Baby“ zum ersten Mal mit der freien Performancegruppe „pulk fiktion“, die seit Jahren neue, performative Theaterformen erforscht.

Der Videowalk führte die Besucher mit Tablets durch die Stadt, wobei sich Videobilder und Live-Szenen verschränkten. Thema war das Ankommen und Zusammenleben von Zugereisten und Geflüchteten. Neben den Ensemblemitgliedern spielten auch Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung mit, ebenso wie im partizipativen Jugendclub-Projekt „Im Herzen Peter Pan“, das der Förderverein Dortmunder für ihr Schauspiel zum Spielzeitende für seine hervorragende Leistung auszeichnete.

Für die Uraufführung im April 2018 von „Maxim“ konnte das KJT zum zweiten Mal die erfolgreiche, bekannte Theaterautorin Anne Lepper gewinnen. Als Weihnachtsmärchen präsentierte das KJT in der vergangenen Spielzeit „Der gestiefelte Kater“, zum zweiten Mal aufgrund des verlängerten Umbaus des Schauspielhauses im Haus in der Sckellstraße.

Quelle: Stadt Dortmund

 

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