Holocaust-Gedenktag 

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Von links: Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK), Daniel Lörcher (Abteilungsleiter Fanangelegenheiten BVB), Markus Langer (Leiter Markenkommunikation Evonik), Markus Günnewig (Leiter Mahn- und Gedenkstätte Steinwache) und Dr. Nassrin Sadeghi (Kuratorin) stellten die Ausstellung vor. - Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki
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Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus: MKK zeigt Ausstellung „Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz“

Am Internationalen Holocaust-Gedenktag am Sonntag, 27. Januar, eröffnet das Museum für Kunst und Kulturgeschichte die Ausstellung „Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus“.

Die Ausstellung ist bis Sonntag, 7. April, im Studio des MKK, Hansastraße 3, zu sehen und wird durch ein vielfältiges und kostenloses Programm aus Vorträgen, Lesungen, Konzert und Filmvorführungen begleitet.

Der Chemiekonzern I.G. Farben ließ ab 1941 in unmittelbarer Nähe zu dem Konzentrationslager Auschwitz die größte chemische Fabrik in Europa bauen. Neben deutschen Fachkräften setzte das Unternehmen auf der riesigen Baustelle Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus ganz Europa ein, aber auch eine erhebliche Zahl von hauptsächlich jüdischen Häftlingen aus dem KZ Auschwitz. Unter ihnen befanden sich auch Insassen des Deportationstransports, der am 2. März 1943 Dortmund in Richtung Auschwitz verlassen hatte.

Der Konzern und die SS, die eine intensive Zusammenarbeit verband, errichteten 1942 für die zunehmende Zahl von Häftlingen das firmeneigene KZ Buna-Monowitz (Auschwitz III). Tausende kamen durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu Tode oder wurden in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet, wenn sie nicht mehr arbeitsfähig waren.

Stellwände informieren über die Verbindung der I.G. Farben und des Konzentrationslagers Buna-Monowitz. – Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

In der Ausstellung werden Entstehung, Betrieb und Auflösung des KZ Buna-Monowitz nachgezeichnet. Historische Fotografien dokumentieren die Perspektive von SS und I.G. Farben auf der Baustelle und im Lageralltag. Sie werden kontrastiert mit autobiographischen Texten von Überlebenden, darunter Primo Levi, Jean Améry und Elie Wiesel sowie den Aussagen von Überlebenden in den Nachkriegsprozessen. Informationen zu den Gerichtsverfahren in der Nachkriegszeit und den Bemühungen der Überlebenden um Entschädigung nach 1945 beschließen die Ausstellung.

Eröffnung mit Gedenkveranstaltung

Die Ausstellung eröffnet am 27. Januar, 11:00 Uhr, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte im Rahmen der Gedenkveranstaltung anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Zur Eröffnung sprechen Prof. Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts und Inhaberin des Lehrstuhls für die Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Dr. Reinhard Rauball, Präsident Borussia Dortmund e.V. und Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG. Es spielen Musiker der Dortmunder Philharmoniker. Die Moderation übernimmt Gregor Schnittker.

Eine Grafik in der Ausstellung „Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus“ – Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Begleitprogramm mit prominenter Beteiligung

Die Ausstellung wird durch ein vielfältiges und kostenloses Programm aus Vorträgen, Lesungen, Konzert und Filmvorführungen begleitet. Das komplette Begleitprogramm ist auf dem Flyer abgedruckt.

Unter anderem läuft im Kino im U am Freitag, 8., und Samstag, 9. Februar, die selten gezeigte Familiensaga „Väter und Söhne“ über die Geschichte der I.G. Farben u.a. mit Burt Lancaster, Herbert Grönemeyer, Bruno Ganz und Katharina Thalbach.

Der Schauspieler Christian Berkel liest am Freitag, 8. März, aus den Auschwitz-Berichten von Primo Levi („‚Doch erzählen müssen wir‘. Primo Levi – Leben mit Auschwitz“).

Eine musikalische Hommage an den in Monowitz ermordeten Operetten-Librettisten Fritz Löhner-Beda („Land des Lächelns“) gibt es am Freitag, 29. März: Die Sopranistin Katrin Fuchs und der Tenor Andreas Sauerzapf verneigen sich vor seinem Leben und Wirken. Es moderiert Michael Struck-Schloen.

Führungen

Führungen für Schulklassen und Gruppen können über die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache gebucht werden, telefonisch unter (0231) 50-25002.

Öffentliche Führungen gibt es im Ausstellungszeitraum jeweils sonntags von 15:00 bis 16:00 Uhr. Die Führung kostet drei Euro.

„Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus“ läuft vom 27. Januar bis zum 7. April 2019 im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastr. 3, 44137 Dortmund. Eintritt und Begleitprogramm sind frei, Führungen kosten drei Euro.

Es ist eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts Frankfurt. Für die Präsentation kooperieren das MKK und die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V., der Auslandsgesellschaft.de e.V. und der VHS Dortmund. Ausstellung und Begleitprogramm werden gefördert von Borussia Dortmund und Evonik.

mkk@stadtdo.de

MKK

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Quelle: Stadt Dortmund

 

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